21.4.2025 WN
Chor parlar cantando spendet 1200 € für Näh-AG des CBG
Der Chor paralar cantando aus Lüdinhuasen setzt seine langejährige Tradition des sozialen Engagements fort und unterstützt in diesem Jahr das CBG miteiner ausßergewöhnlich großzügigen Spende: 1200 E wurden gesammelt , um die Näh-AG im Rahmen der Ganztagsgestaltung zu fördern.
Der Erlös stammt aus demQuempas-Singen 2024, einer alten Tradition, die der Chor seit 2008 alljährlich in der Adventszeit wiederbelebt. Bei dieser besonderen Veranstaltung werden Spenden für gemeinnützige Zwecke gesammelt – in diesem Jahr zugunsten des CBG. Der Chor parlar cantado besteht aus rund 40 aktiven Mitgliedern und widmet sich unter der Leitung von Andrea Sauer, die den Chor seit 5 Jahren leitet, vorwiegend klassischer Musik- mit dem besonderen Fokus auf selten aufgeführte Werke.
Dank der Spende können die in die Jahre gekommenen Nähmaschinen der AG durch moderne, professionelle Geräte ersetzt werden. So ist der Fortbestand der etablierten und bei den SchülerInnen sehr beliebten AG gesichert.Daüber hinaus bleibt mit dem Nähen ein wichtiges Kulturgut lebendig, das handwerkliches Geschick und kreative Gestaltung fördert. Große Dankbarkeit äußerten die Schulleiterin Maike Verwey und die AG-Leiterin Ulrike Schmid im Namen der gesamten Schulgemeinschaft: “ Die Unterstützung von parlar cantando ermöglicht es uns, ein Stück gelebte Kultur und Kreativität auch für die kommenden Jahre zu erhalten.“
2024
Ein ganz besonderer Leckerbissen wartet auf die Zuhörerschaft in Lüdinghausen. Das Chorensemble parlar cantando hat drei geistliche Chorwerke der Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy einstudiert und führt diese am Sonntag, 1. September 2024, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Felizitas in Lüdinghausen auf.
Die geistlichen Kantaten, die in diesem Konzert dargeboten werden, hat Fanny Hensel im Jahr 1831, also mit 26 Jahren komponiert. Die Werke von Johann Sebastian Bach dienten ihr dabei als Vorbild. Das Oratorium nach Bildern der Bibel entstand im Gedenken an die Opfer der „asiatischen Cholera“ 1831 in Berlin. In der Kantate „Hiob“ hat Fanny Hensel die Leiden Hiobs als Glaubensprüfung dramatisch und ausdrucksvoll komponiert. Den „Lobgesang“ komponierte Fanny Hensel ebenfalls 1831 zum ersten Geburtstag ihres Sohnes Sebastian Hensel. Inhaltlich bezieht sich die Kantate auf die Geburt des Menschen.

Das Chorensemble wird diese drei geistlichen Kantaten mit eigenen Solistinnen und Solisten aufführen. Dazu zählen Petra König-Gurian und Beate Pieper, Sopran, Brunhilde Bohlmann, Alt, sowie Wolfgang Sauer, Tenor.
Eine Besonderheit der Aufführung liegt in der Instrumentierung. Komponiert wurden diese Werke für Chor, Solisten und Orchester. Zur Aufführung kommen sie in diesem Konzert mit der Königin der Instrumente, der Alfred Führer-Orgel aus dem Jahr 1983, sowie mit Klavier. Die Instrumentalisten sind der Kreiskantor des ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, Dmitri Grigoriev sowie der Pianist Volodymyr Lavrynenko aus Hamburg.
7.3.2023 WN
„parlar cantando“ – Probenwochenende im Kloster Bestwig
Freitag, 24.02.2023:
34 gutgelaunte Sängerinnen und Sänger des Chores „parlar cantando“ versammeln sich im sog. „Felsensaal“ des Klosters Bestwig, um ihr diesjähriges Großprojekt, die Barockoper „Dido und Äneas“ von Henry Purcell, voran zu bringen.Rasch sind die Maße der Bühne in der Burg Vischering mit Klebeband auf den Fußboden übertragen, die erforderlichen Sitzgelegenheiten und Requisiten aufgebaut und die Stimmen durch
wohlüberlegte Übungen eingesungen: Es kann losgehen! Da das gesamte Stück bei offener Bühne gespielt werden muss, tragen alle Sänger einheitliche schlichte schwarze Kleidung. Durch wenige Handgriffe muss eine Verwandlung in eine der sehr verschiedenen mitwirkenden Figuren möglich sein.Von olympischen Gottheiten über schicksalsgebeutelte Menschen bis hin zu bösartigen Hexenwesen ist alles in der komplexen
Handlung vertreten, und jedes Chormitglied muss dabei mindestens eine bis mehrere Rollen übernehmen. Gut sichtbar für alle ist ein maßstabs-gerechtes Modell der Vischering-Bühne aufgebaut, das von Tenor Wolfgang Weck, der auch die Bühnenausstattung entwirft und gestaltet, und seinen Helfern in Handarbeit hergestellt wurde.Immer wieder müssen die Bewegungsabläufe daran überprüft werden, ob erforderliche Auftritte und Abgänge der handelnden Personen so wie gewünscht möglich sind.
Während unter der erfahrenen Anleitung von Volker Freibott die Götter sich also anschicken, mit Hilfe der bösen Mächte das nur kurze Zeit währende Glück der Hauptpersonen Dido und Äneas zu zerstören, werkeln in einer anderen Ecke des großen Raumes die Damen, die für die Kostüme
zuständig sind. Stoffe werden hin- und hergewendet, die Farben kritisch begutachtet und die vielen benötigten Masken ausgewählt und für die Bemalung und weitere Ausgestaltung bereit gelegt. So herrscht bis Sonntagnachmittag ein fleißiges und hochkonzentriertes Treiben im „Felsensaal“ des Klosters. Unter der musikalischen Leitung von Andrea Sauer werden die einzelnen Auftritte geprobt, die Soli, Ensemble- und Chorstücke oft mehrmals durchgegangen, bis jeder Ton sitzt, ohne dabei die Bewegungsabläufe zu vernachlässigen. Einige fehlende Szenen werden von Volker Freibott noch inszeniert, einige Tanzeinlagen choreografiert, dann ist es Sonntagvormittag so weit, dass der 1. Durchlauf des gesamten Stücks beginnen kann. Am Sonntagnachmittag treten 34 erschöpfte, aber zufriedene Chorsänger- und -sängerinnen die Heimreise nach Lüding-hausen an. Viel wurde geschafft an diesem Wochenende! Die Oper „Dido
und Äneas“ hat Gestalt angenommen, die Zeit bis zur Aufführung am 29./30.04.kann nun für den Feinschliff genutzt werden
8.3.2020 Stabat mater und Messe in Es-Dur von Franz Schubert
Überzeugend und vor allem mit einer wohlklingenden Stimmgewalt präsentierten der Lüdinghauser Chor „parlar cantando“ und das Kölner Orchester „Consortium Musica Sacra“ am Sonntag in der St.-Felizitas-Kirche zwei Werke des Komponisten Franz Schubert. Sowohl das „Stabat Mater“ als auch die „Messe in Es-Dur“ begeisterte das Publikum. Das war spätestens nach dem donnernden Applaus am Ende klar.

2018
Westfälische Nachrichten 17.12.2018
Quempas-Singen im St.Antonius-Kloster mit dem Chor „parlar-cantando“ und dem Evangelischen Kirchenchor ist in den vergangenen 10 Jahren für viele Lüdinghauser ein fester Bestandteil der Adventszeit geworden. Dementsprechend groß war auch am Samstag das Interesse und die Kapelle war schnell bis auf den letzten Platz belegt.
Das Quempas-Singen lebt vom sich abwechselnden Gesang kleiner und größerer Gruppen von Sängerinnen und Sängern. So waren am Samstag neben „parlar cantando“ unter der Leitung von Volker Freibott und Andrea Sauer sowie dem Kirchenchor unter der Leitung von Petra König-Gurian ebenfalls zwei Quartette sowie Solistin Clauda Velken-Bradt (Sopran) zu hören. Auch das Publikum stimmte bei Liedern wie „Tochter Zion“ mit ein. Den Anfang machten Petra König-Gurian, Beate Pieper, Anrea Sauer und Martina Große-Feldhaus, die zusammen das Quartett Wir4 bilden und mit einem „Alleluia“ aus dem Kirchengewölbe zu hören waren. In Gedenken an den verstorbenen Pianisten und Organisten Hans-Peter Siedhoff zogen die Chöre ohne Gesang in die Kapelle ein. Nicht fehlen durfte am Samstag die Zusammenstellung der beiden Lieder „Den die Hirten lobeten sehre- Heut sein die lieben Engelein“, deren lateinischer Text dem Quempas-Singen seinen Namen gibt. Englische Weihnachtslieder wurden vom Quartett „Four Knacks“ vorgetragen, das sich aus Claudia Velken-Bradt, Heike Zucker-Reimann, Bodo Müller und Jo Zucker-Reimann zusammensetzt. Sylke Riegel ( Blockflöte), Birgit Brief ( Klavier ), Ferdinand Riegel ( Violine) und Gabi Augustin ( Klavier ) ergänzten das Quempas-Singen mit ihren Instrumenten. Claudia Wulf rezitierte gekonnt Texte zur Adventszeit, die unter anderem aus der Feder der Dichterin Mascha Kaléko stammten. Mit dem stimmungsvollen Kanon „Mache dich auf und werde Licht“ beendeten Chöre und Gemeinde gemeinsam das Programm. Die Spenden der Besucher kommen dem Frauen- und Kinderschutzhuas in Dülmen zugute.
2017
Ruhr-Nachrichten, 18.12.2017
Von Laut Mitsingen war am Freitagabend ausdrücklich erlaubt: Da fand in der Pfarrkirche St. Mauritius das seit Jahren beliebte Quempas-Singen mit dem evangelsichen Kirchenchor und dem Gesangensemble Parlar cantanco unter der Gesamtleitung von Volker Freibott statt. Chormitglieder, Solisten und Instrumentalisten stimmten Lieder zur Weihnachtszeit an und animierten das Publikum zum Mitsingen: ein harmonisches Hin und Her. Quempas ist ein Kunstwort, das sich aus den beiden ersten Silben des lateinischen Weihnachtsliedes „Quem pastores laudavere“ (den die Hirten loben) zusammensetzt. Es bezeichnet den in Deutschland seit dem Mittelalter belebten Wechselgesang, der zahlreiche Weihnachtslieder einbezieht. Eine bis heute populäre Sammlung dieser Lieder heißt folglich auch „Quempas-Heft“. (Zeitungsartikel hier)
Westfälische Nachrichten, 18.11.2017
Chor „Parlar cantando“ sowie das Orchester .Consortium Musica Sacra“ begeistern mit Vivaldi-Werken
Das auf Nischen zwischen Chor- und Ensemblemusik spezialisierte .Gesangsensemble „Parlar Cantando“ musiziert auf einem derart professionellen Niveau. dass der Projektzusammenschluss mit den auf Alte Musik spezialisierten Instrumentalisten – viele der Musiker spielen ständig in weltbekannten Sparten-Orchestern wie „l’arte del mondo“ oder „Concerto Köln“ – sehr große Erwartungen weckte.
Vivaldis einzigartige Idiomatik wird viel und oft mit heutiger Popmusik verglichen. In der Tat sind sehr viele seiner Werke formal ähnlich, sehr klar und einfach angelegt. Egal welches Werk am Donnerstagabend in der großen Kirche erklang: Alles hatte jenen unwiderstehlichen Drive. Dazu gab es noch tolle Vokalsolisten aus den eigenen Reihen. Petra König-Gurian (Sopran) und Beate Pieper (Sporan) sangen brillante Koloraturen. Andrea und Wolfgang Sauer (Alt und Tenor) formten mit eher sanfterem Timbre, was die Instrumentalisten auf ihren historischen Instrumenten wiederum kongenial parierten. Wichtig ist eben nicht einzig die (auf jeden Fall eingehaltene) Werktreue, sondem wichtig sind auch die individuellen Solisten-Eigenschaften. Daraus ergaben sich sehr schöne Kontraste, die eben nur durch erfahrene Spezialisten geformt werden können. Geradezu entrückt musizierten die Violinisten Martin Ehrhardt und Adrian Bleyer sowie Cellist Maltin Burkhardt ihre Solopartien in Vivaldis Doppelkonzert für zwei Volinen und Cello und Orchester opü 5. 5 Nr. 11. Bravissimi! (Zeitungsartikel hier)
24.6.2016
Einfach „nur“ auf der Bühne zu stehen und zu singen, ist nicht unbedingt das Ding der Mitglieder des Chores „Parlar Cantando“. Bei dem 42-köpfigen Ensemble darf es auch mal etwas mehr sein. Dieses „Mehr“ besteht beispielsweise auch in szenischen Darstellungen. Die sind mittlerweile schon fast zum Markenzeichen des Chores geworden, der seit mittlerweile zehn Jahren besteht. Die Musikfreunde werden sich gerne an musikalisch-szenische Aufführungen wie die Offenbachiade, King Arthur oder Samson erinnern. Zum zehnjährigen Bestehen macht der Chor den Steverstädtern ein besonderes Präsent: Am kommenden Freitag (24. Juni) eröffnet der Chor die Borgbühne in der Stever. Ganz nach dem Motto „umsonst und draußen“.

2014
Westfälische Nachrichten, 11.11.2014
Lüdinghausen. Es hätte auch ein tolles Neujahrs-Spektakel sein können, was da am Wochenende gleich zwei Mal im Autohaus Tenberge über die Bühne ging: Feurig, frech, frivol waren die Melodien aus der Feder des Erfinders der Operette: Jacques Offenbach (1890-1880). Von der betörend sich wiegenden „Schönen Helena“ über „Barcarole“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ bis zum infernalischen „Cancan“ aus „Orpheus in der Unterwelt“ war alles vertreten, was bei den Besuchern Gefühle der Lebenslust und des Übermuts hervorrufen konnte. Von Werner Zempelin In der Ausstellungshalle des Autohauses , die sich einmal mehr in einen „Kulturtempel“ verwandelt hatte, gab es am Ende lang anhaltenden Applaus und auch stehende Ovationen für die erstklassigen Künstler des Lüdinghauser Chores „Parlar cantando“ unter der Leitung von Volker Freibott. Und für Lüdinghausen war es eine Premiere, denn eine „ Offenbachiade “ stand auf dem Programm, also eine Auswahl der beliebtesten und bekanntesten Stücke aus Offenbachs Operetten und seiner einzigen Oper. Die 35 Chormitglieder haben sich (nicht nur) in Lüdinghausen bereits mit sehr unterschiedlichen chorischen und szenischen Projekten, wie zum Beispiel „Samson“, „King Arthur“, dem „Quempas-Singen“, der Gluck-Oper „Orpheus und Eurydike “ und zuletzt dem Mozart-Requiem einen Namen gemacht. Solistinnen und Solisten wie Beate Pieper („Giulietta“, „Diana“), Petra König („Eurydike“, „Helena“), Brunhilde Bohlmann („Niklas“), Wolfgang Sauer („Orpheus“, „Paris“), Klaus Anderseck („Pluto“), Wolfgang Menzner („Jupiter“) und viele andere schöne Stimmen sangen und spielten Arien, Duette und Szenen aus „Orpheus in der Unterwelt“, „Die schöne Helena“ und der Oper „Hoffmanns Erzählungen“. Sie brillierten in jedem Moment des Konzertes und bewiesen ganz nebenbei, dass klassische Musik auch überaus beschwingt und humorvoll sein kann. Die Begleitung am Klavier übernahm in gewohnt herausragender Weise Tobias Kreutz, der ganz viel Extra-Applaus für sich verbuchen konnte. Chorleiter Volker Freibott übernahm neben der Gesamtleitung auch die Rolle eines gebrechlichen Offenbach, der in selbst verfassten Reimen die Einführung in den Abend und die Moderation mit großem schauspielerischem Können leistete Bevor es mit dem Chor und „Hoffmanns Erzählungen“ losging, vernahm man: „Ich, Jacques Offenbach, habe etwas in die Welt gesetzt, was es vor mir nicht gab, ach. Die Musik hat schon zu meiner Zeit gefetzt. Alles dies, was es ohne mich nicht geben würde, die Menschen nenne es Offenbachiade.“ Und später: „Da drinnen herrschen ungebremste Liebes-, Trunk-, Tanz- und Augenlust.“ Freibott hatte nicht zu viel versprochen, denn seine bunte Auswahl aus den drei Werken sprühte voller Lebensfreude und wurde mitreißend dargebracht, sei es das Couplet von Eurydike „Ein Weib, das Lieb‘ und Sehnsucht plagen“ oder das „Fliegen- Duett“ (beide: „Orpheus in der Unterwelt“), der Männerchor mit dem „Kleinzack“-Lied („Hoffmanns Erzählungen“) oder das Traumduett „Ja, ein Traum, schön und mild“ („Die schöne Helena“), immer gaben die Künstler alles, bewiesen ihre humorvollen Seiten, rissen das Publikum mit und sorgten so für einen äußerst gelungenen Abend – und das gleich zwei Mal.
2013
Münsterische Zeitung 27.11.2013
Chorprojekt endet mit Konzert
Once Again und Parlar Cantando bieten kraftvollen Einsatz
HANDORF. Ein ökumenisches Musikfest erlebten die Besucher jetzt in der ausverkauften katholischen Petronilla-Kirche. Stehend bedankten sich die Zuhörer nach dem Konzert bei den 84 Sängern und 30 0rchestermusikem, die ihnen Requiem und Kantate beschert hatten.
Die Bachkantate BWV 106, „Actus Tragicus“ genannt und Mozarts unvollendetes Requiem in d-Moll, das nach dessen Tod von Franz Xaver Süßmayr vervollständigt wurde, standen auf dem gut eineinhalbstündigen Programm. Nach über einjähriger Probenzeit war dies das letzte von drei Konzerten des gemeinsamen Chorprojektes von Parlar Cantando aus Lüdinghausen unter der Leitung von Volker Freibott und dem Münsteraner Chor Once Again unter der Leitung von Eva-Maria Benning.
Begleitet wurden die beiden Freizeit-Chöre vom Kourion-Orchester Münster. Die Gesamtleitung hatte Volker Freibott. Pfarrer Jürgen Streuer sprach einleitende Worte, dann übernahm die Musik die Regie. Den Auftakt machte in ausgewählter Chorbesetzung mit drei Solostimmen die geistliche Kantate von Bachs „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“, ein Frühwerk des jungen Komponisten. Die Solisten des Abends waren Petra König-Gurian (Sopran), Eva-Maria Benning (Alt), Plamen Hidjov (Bass) und Stefan Kuhlich (Tenor). Für das Requiem füllte sich der Altarraum schließlich mit den weiteren Sängern und dem Orchester. Der Platz war so eng bemessen, dass der Kontrabassist sich dabei auf eine große Kofferkiste stellen musste. Mozarts letzte Arbeit vor seinem frühen Tod im Jahr 1791 gilt als einzigartiges Meisterwerk der Musikgeschichte. Mit Energie setzten die Sänger dies stimmlich um, fanden sieh unter der Leitung von Volker Freibott zu einem harmonischen Klangbild mit ihrem ausgezeichneten Orchester zusammen und begeisterten die Zuhörer mit kraftvollem Einsatz in den durchweg mehrstimmigen Vokalsätzen. rro (.pdf des Zeitungsartikels hier: Münsterische Zeitung 2013-11-27)
Westfälische Nachrichten 26.11.2013
Mozart-Requiem und Bach-Kantate: stehender Beifall in St. Petronilla
Mit minutenlangem stehenden Beifall feierten die Zuhörer ein außergewöhnliches geistliches Konzert, das am Sonntag in der voll besetzten St.-Petroni.lla-Kirche erklang: Der von der Handorferin Eva-Maria Henning geleitete Chor „once again“, der Chor „parlar cantando“ aus Lüdinghausen, vier Solisten und das Kouriun- Orchester unter der Leitung von Volker Freibott führten die Kantate „Actus tragicus‘ von Bach und das Requiem von Mozart auf. Die Zuhörer lobten den kompakten Chorklang. Das ebenso sensibel wie zupackend aufspielende Orchester sowie die vier Solisten Petra König-Gurian (Sopran), Eva-Maria Benning (Alt), Stefan Kuhlich (Tenor) und Plamen Hidjov (Bass) Pfarrer Jürgen Streuer leitete das Konzert mit einem geistlichen Wort über „Tod und Auferstehung” ein. (.pdf des Zeitungsartikels hier: WN 2013-11-26)
Lüdenscheider Nachrichten 25.11.2013
„Parlar cantando“ singt Bach und Mozart
LÜDENSCHEID – Zwei in hohem Maße tief beeindruckende Werke in ein Programm zunehmen, dazu bedarf es einer großen Portion Selbstbewusstsein. Der einst über drei Jahrzehnte an der städtischen Musikschule tätige Volker Freibott ging als musikalischer Leiter und Dirigent des Vorhabens das Risiko an.Selbstbewusst zeigten sich die Interpreten in der Kirche Maria Königin bei ihrem Konzert.Selbstbewusst zeigten sich die Interpreten in der Kirche Maria Königin bei ihrem Konzert. Im Ergebnis zeigte dies in der katholischen Kirche Maria Königin eine bestechende Interpretation der Kantate „Actus tragicus“ von Johann Sebastian Bach sowie eine gediegene Aufführung von Mozarts Requiem.Überragender Klang des kleinen Chores wie auch des exzellent besetzten Streicher Continuos bildeten die Basis für eine blitzsaubere Aufführung von Bachs „Actus tragicus“. Dies gilt auch unter dem Aspekt inhaltsbezogener Klangfarbe. Hinzu kam, dass der schwierige Flötenpart bestechend absolviert wurde. Solistisch ragte Sopranistin Petra König-Gurian heraus, selbst in großer Höhe ohne Mühen und feinem Glanz agierend. Bassist Plamen Hidjov schaffte den Spagat zwischen tiefem Part und dem weiteren in großer Höhe spielerisch leicht. Stefan Kuhlich (Tenor) und Eva-Maria Benning (Alt) boten solide Leistungen. Schon die ersten Takte des Mozart’schen Requiems verwiesen auf treffliche Transparenz und angezogene Tempi. Eine Aufführung aus einem Guss, die ein wenig auf Kosten des dunkel-tragischen Ausdrucks, wie im Introitus, an anderer Stelle der Innigkeit, ging. VolkerFreibott hatte den aus zwei Ensembles gebildeten Chor gut im Griff, führte ihn durch Höhen und Tiefen des Requiems. Zur überwältigenden Klangfarbe für einen Amateurchor gesellten sich Beweglichkeit, Dynamik und Ausgewogenheit. Das Münsteraner Kourion-Orchester wirkte angenehm zurückhaltend und doch sehr gut vernehmbar. Erfreulich, dass die Streicher die feine Differenzierung Mozarts zur Geltung brachten. Bassist Plamen Hidjov bereitete im Requiem bei seinen Einsätzen großen Hörgenuss. Altistin Eva-Maria Benning setzte sich zusehends mit ihrer warmen Stimme durch. Der wohlgefällige Tenor Stefan Kuhlich beließ es über weite Strecken bei einer narrativen Interpretation. Petra König-Gurians Sopran entzog sich phasenweise der Vernehmbarkeit. Dennoch verfehlte diese Aufführung ihre große Wirkung nicht, und ein dankbares Publikum spendete großen Applaus. – usc
2012
WAZ Lüdenscheid, 02.10.2012
Lüdenscheid. Im Mythos verliert Orpheus, der Sänger, seine Eurydike auf tragische Art. Christoph Willibald Gluck, der den antiken Stoff als Thema einer Oper aufgriff, gönnt dem antiken Liebespaar dagegen ein Happy End. Als Orpheus seinem Leben ein Ende setzen will, um der geliebten Verstorbenen in den Hades zu folgen, greift Liebesgott Amor in der Oper höchstpersönlich ein und erweckt die Entschlafene – schon für immer verloren geglaubt – noch einmal zum Leben. Dem Geschmack der Zeit, die nach einem glücklichen Ausgang tragischen Geschehens verlangte, kam der Opernreformer mit dem Sieg der Liebe über den Tod entgegen.
In einer konzertanten Fassung, mit Tobias Kreutz am Klavier, führte das Chorensemble „parlar cantando“ aus Lüdenscheid/Lüdinghausen am Samstagabend im Kammermusiksaal der Musikschule die Gluck-Oper „Orpheus und Eurydike“ auf. Vor voll besetzten Rängen machte das Ensemble, das unter Leitung von Volker Freibott glänzte, mit der vorklassischen Variante des Mythos bekannt.
Nahtlos knüpften die Sängerinnen und Sänger, die ihre Produktion im Mai im Autohaus Tenberge in Lüdinghausen aus der Taufe gehoben hatten, vor Ort an Erfolge andernorts an. Eine fundierte Einführung in die Oper, in griechisches Drama, barocke Aufführungspraxis und Handlung des mythologischen Stoffs schickte Volker Freibott der eigentlichen Aufführung voraus. Von der Rückbesinnung auf das griechische Drama (Einheit von Gesang, Tanz und gesprochenem Wort) in der Renaissance, Bildern als Gestaltungsmittel mythologischen Geschehens und dergleichen mehr war die Rede.
In den Hauptrollen der Oper erfreuten Hella Mauritz als Orpheus, Beate Pieper als Eurydike und Luisa Schulte als Amor mit ausdrucksvollem Gesang. Mit den Klagen von Nymphen und Schäfern sowie Wehrufen des trauernden Orpheus am Grab Eurydikes setzte die Handlung nach lebhafter Ouvertüre ein. Auf Italienisch entführten Chor und Solisten in mythische Zeit. Einfühlsam zeichnete Altistin Hella Mauritz den trauernden Sänger in seiner Verzweiflung und Bitterkeit. In der Rolle des Amors gab Sopranistin Luisa Schulte dem Untröstlichen die Erlaubnis, in die Unterwelt hinab zu steigen und Eurydike ins Leben zurückzuholen. Voraussetzung sei, dass er die Furien mit seinem Gesang besänftige und sich auf dem Weg aus der Unterwelt nicht zur Eurydike umschaue. Als Eurydike legte Sopranistin Beate Pieper ihrem Gatten die von den Göttern auferlegte Zurückhaltung als Gefühllosigkeit aus.
Gleichsam als vierte handelnde Person agierte der glänzend aufgelegte Chor, der die fünf großen Szenen der Oper begleitend und kommentierend zu einer Einheit verwob. Den großen Gefühlen von Solisten und Chor gab auch Tobias Kreutz am Klavier in seiner feierlich-ernsten, schwärmerischen, hier von Furien gejagten, dort glückseligen Begleitmusik breiten Raum.
2012
Westfälischer Anzeiger, 25.09.2012
Nordkirchen. Die barocke Oranienburg bildete am Samstagabend den passenden Rahmen für eine Aufführung der ebenfalls zur Barockzeit entstandenen Oper „Orpheus und Eurydike“. Das Chor- und Solistenensemble „parlar cantando“ führte das Werk von Christoph W. Gluck in besonderer Weise auf – nicht szenisch, sondern konzertant.
Für die Zuschauer im gut besuchten Konzertsaal war das eine Gelegenheit, sich völlig auf die emotionale Musik von Gluck einzulassen. Die Sänger unter der Leitung von Volker Freibott stellten sich der Herausforderung, die fehlenden Szenen durch ihre Manier lebendig werden zu lassen. Und es gelang ihnen.
Den zweiten Akt beherrschte der Chor. Hier übernehmen die Sänger zunächst den Part der Furien und bösen Geister des Hades, aus dem Orpheus seine Geliebte Eurydike herausholen will. Allein durch seinen Gesang muss er die Geister beschwichtigen. Und durch seinen Gesang machte der Chor zu Glucks gefühlsbetonter Musik den Wandel der Geister nachvollziehbar – das langsame Umschwenken von Feindseligkeit über nachlassenden Widerstand bis hin zu Mitleid. Erst wetzte er sich an schartigen Harmonien, schließlich schwelgt er in einem lyrischen Reigen. Diese Stimmung setzte sich fort, wenn Orpheus endlich zu den Gefilden der Seligen vordringt.
Gluck hatte den Part des Orpheus für einen Kastraten komponiert. Heute wird die Rolle von einem Countertenor oder, wie auch am Samstag in Nordkirchen, von einer Altistin gesungen. Hella Mauritz intonierte mit dunkel-kehliger Stimme, verhalten erst in ihrem Schmerz, dann, wie von der drängenden Klavierbegleitung getrieben, mit steigender Verzweiflung. Die beiden Sopranpartien setzten sich in ihren Klangfarben schön voneinander ab. Klar und voll sang Beate Pieper die Eurydike, jammerte, bettelte oder wütete sie. Luisa Schulte lieh dem Amor ihren frischen und unbekümmerten Sopran, bot Orpheus in heiteren Melodiewindungen ihre Hilfe an. Am Klavier strukturierte Tobias Kreutz mit eindeutigen Akzenten, hüllte die Zuhörer in verführerische Tonspiele.
Die mit dem Ensemble nicht darstellbaren Tanzszenen wurden mit Musik vom Band und an die Wand projizierten Lichtbild-Skizzen ersetzt. Leider gerieten die Wechsel zwischen Klavier und Technik manchmal zu abrupt. Angesichts der Qualität des Ensembles wäre diese technische Hilfe vielleicht gar nicht nötig gewesen. ▪ asz
2012
General Anzeiger, Driever, 12.06.2012
Antiker Mythos verpackt mit viel Gefühl – Sommervergnügen –
Das Chorensemble „parlar cantando“ brachte in Driever Glucks „Orpheus und Eurydike“ zu Gehör. Rund 60 Opernfreunde kamen am Sonnabend ins Gulfhaus Dartein – trotz oder wegen des EM-Fußballspiels.
Driever – Opern sind Raritäten im Oberledingerland. Und noch seltener fallen Opern im Oberledingerland mit EM-Fußballspielen der deutschen Nationalmannschaft zusammen. Rund 60 Gäste kamen am Sonnabend ins mit Kerzen stimmungsvoll erleuchtete Gulfhaus Dartein, um Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ zu lauschen – trotz oder wegen des Fußballspiels. Sie sollten nicht enttäuscht werden.
Zu Gast beim „Sommervergnügen“ in Driever war das Chorensemble „parlar cantando“ (zu deutsch: Klangrede) – „eigentlich ein Laienchor“, wie Veranstalterin Antina Remy nach der Veranstaltung auf Nachfrage verblüffter Gäste erklärte. Die Betonung liegt klar auf dem „eigentlich“. Denn eigentlich ging das, was die rund 30 Musiker aus Lüdenscheid und Lüdinghausen im Dartein zu Gehör brachten, weit über das hinaus, was hinlänglich unter Laiendarbietung firmiert. Von ein, zwei kleinen Stimmaussetzern abgesehen, brauchte „parlar cantando“ den Vergleich mit den Professionellen seines Genres nicht zu scheuen.
Entstanden sind keine überladenen Arien, dafür eingängige Melodien
Der Opernstoff ist ein alt bekannter, der zauberhaft singende Orpheus, der selbst die Götter der Unterwelt zu betören vermochte, einer der wichtigsten Mythen der Antike. Zahlreichen Komponisten der Renaissance – darunter Claudio Monteverdi – diente Orpheus als literarische Vorlage. Gluck zielte, wie Ensembleleiter Volker Freibott in seiner Einführung erklärte, vor allem darauf ab, „die dramatische Wirklichkeit, die Gefühle, auf die Bühne zu holen“.
Entstanden sind keine überladenen Arien, dafür eingängige Melodien „von Gluck mit Emotionen angefüllt bis zum Geht-nicht-mehr“. Und entgegen dem Mythos erlaubte sich der Komponist die künstlerische Freiheit eines Happy Ends. Am Ende siegte die Liebe, „weil man Operngästen keinen tragischen Ausgang zumuten konnte“, so Freibott.
2012
Nordkirchen Life, Ausgabe Juni 2012
Parlar Cantando entrückt Publikum in die Mythologie
Oper „Orpheus und Eurydike“ konzertant einfach brillant
250 Freunde der klassischen Musik im architektonisch modernen Autohaus Tenberge in Lüdinghausen und zu Gehör die Oper „Orpheus und Eurydike“ von Gluck: ausverkauft, spannungsgeladen, zauberhaft.
Am vergangenem Samstag widmete der Chor „parlar cantando“ unter der Leitung von Volker Freibott sich ganz der schicksalhaften Liebe zwischen Orpheus, dem selbst Götterseelen erweichendem Sänger, und seiner am Hochzeitstag verstorbenen, in der Unterwelt lebenden, Eurydike. Gluck erzählt diesen Mythos in Noten, in italienischer Sprache, in Arien, in Chorgesängen, in Rezitativen, in einfühlsamen Melodien. Dieses einfühlsame, mitfühlende Moment durchflutete sprichwörtlich den ganz auf den Chor hin konzentrierten Raum und fesselte so bis zum letzten Takt das Publikum. Zu Beginn erläuterte Chorleiter Volker Freibott den Kontext, das Neue und Typische dieser Oper, bevor dann der Chor und die Solistinnen die passend ausgeleuchtete Bühne besetzten. Begleitet vom trotz seiner Jugend begnadet am Klavier aufspielenden Tobias Kreutz versetzen der Chor und Orpheus, gesungen von Hella Mauritz aus Lüdenscheid in stets klangvollem Alt, von Beginn an die Geladenen in den kleinen Kosmos zweier sich durch den Tod hindurch liebenden Menschen. Wer sonst, wenn nicht Amor, der Gott der Liebenden, widmet sich diesen, von der Liebe zerrissenen Menschen und mischt sich sozusagen derart ein, dass Orpheus in die Unterwelt darf, um seine Frau zurückzuholen, weg aus der Welt der Toten und Furien, hin in die Oberwelt, in seine Welt. Luisa Schulte aus Nordkirchen füllte den Part des Amor nicht nur stimmlich in einem wahrlich reinen Sopran aus, sondern verkörperte regelrecht diesen nie erwachsen werdenden Gott der Liebe. Immer wieder getrieben von eigener Sehnsucht, ausgesetzt dem Unverständnis der Bewohner der Unterwelt, durchsingt „Orpheus“ an diesem Abend alle Stufen irdischen und außerirdischen Lebens.
Die Zuhörer wurden in diesen Passagen nun auch optisch durch Bildprojektionen immer näher in diese Halbwelt hineingezogen. Die Chormitglieder Volkmar Korte und Klaus Anderseck zeigten sich für dieses Element der Darstellung über der Bühne verantwortlich. Im letzten Drittel begegnen sich schließlich die getrennten Unzertrennlichen Orpheus und Eurydike. Diese reagiert erleichtert, freudig und bedingt durch das aus ihrer Sicht seltsame Verhalten ihres Gatten bisweilen mehr als irritiert. Mit nur weiblich möglicher Ausdauer und liebreizendem Charme gelingt es ihr mit jedoch fatalem Ausgang, dass Orpheus sich doch umdreht. Sie selbst stirbt dadurch ein zweites Mal, er verliert seine Geliebte ein zweites Mal und muss sie in die Unterwelt entlassen. Beate Pieper aus Nordkirchen interpretierte diese Eurydike mit ausdrucksvollem und stimmungsgeladenem Sopran: Eine Eurydike, die nicht nur ihren Orpheus „schwach“ werden ließ. Für einen Verfechter der Liebe, für einen echten Amor kann es das doch wohl nicht gewesen sein. Glucks Amor, dem Zeitgeist gezollt, wendet das Blatt, lässt Eurydike nicht tot zurück, sondern führt sie und ihren Orpheus wieder zusammen.
Chor, Orpheus, Eurydike und Amor, hier Parlar cantando, Hella Mauritz, Beate Pieper, Luisa Schulte und Tobias Kreutz lobpreisen in einem Finale furioso die Liebe im Rausch der Glückseligkeit. Das Autohaus ist längst kein Autohaus mehr. Zu sehr sind Aktive und das Publikum zu einer Einheit verwachsen, die sich mit dem Schlussakkord in tosendem Beifall entlädt und auflöst. Für eine kurze Zeit entrückt hat alle die wahre Welt wieder. Mit einem besonderen Dank an Eheleute Tenberge als Gastgeber, an Chorleiter, Musik und Solistinnen endete ein unvergesslicher Abend in ausverkauftem Haus. Weil dem so war, versprachen alle Verantwortlichen weitere Aufführungen, in Driever, Lüdenscheid und garantiert in Nordkirchen am 22.09.2012 in der Oranienburg. Vorverkauf beginnt nach den Sommerferien, Vorbestellungen ab sofort bei copies and more, Schloßstraße 11.
2012
Westfälische Nachrichten, 07.05.2012
Chor und Solisten von „Parlar Cantando“ sorgten für einen stimmungsvollen Konzertabend im Autohaus Tenberge. Präsentiert wurde 250 Gästen die Oper „Orpheus und Eurydike“.
Einen beeindruckenden und unvergesslichen Abend erlebten am Samstag die Musikfreunde im Autohaus Tenberge. Das Chor- und Solistenensemble „Parlar Cantando“ präsentierte die Oper „Orpheus und Eurydike“. Doch es war beileibe kein gewöhnlicher Konzertabend, in dessen Anschluss man sich fragte, ob es sich nun wirklich gelohnt hat, die Veranstaltung aufgesucht zu haben. Der Auftritt von „Parlar Cantando“ war für die über 250 Gäste ein Hochgenuss und Balsam für die Seele.
Der Inhalt der vor 250 Jahren uraufgeführten Oper ist weltbekannt. Orpheus war mit der lieblichen Nymphe Eurydike vermählt. Das Glück zerbrach, als Eurydike plötzlich starb. Zutiefst verletzt und unsterblich traurig entschloss sich Orpheus, mit seiner Leier in das Totenreich hinabzusteigen. Amor, der Gott der Liebe, schwebt herab und bietet Orpheus seine Hilfe an. Er dürfe seine Gattin aus dem Totenreich entführen, wenn es ihm gelinge, die Furien und Geister durch die Macht seines Gesanges zu besänftigen. Einzige Bedingung: Auf ihrem Weg zurück zur Welt der Lebenden dürfe er sich nicht nach Eurydike umwenden und ihr den Grund seines Handelns mit keinem Wort erklären. Und so kam es: Mit seiner Leier bahnt sich Orpheus seinen Weg zur Unterwelt allen Widerständen zum Trotz. Überglücklich gelangt Orpheus zu seiner Gemahlin. Sie ist zunächst entzückt, dann aber vermisst sie die Zärtlichkeit des Gatten. Eurydike leidet unter der vermeintlichen Gefühlslosigkeit ihres Gatten, da er sich nicht nach ihr umdreht, was ihm vom Gott der Unterwelt verboten worden war. Befangen im Zwiespalt des göttlichen Befehls und der sehnsuchtsvollen Erwartung seiner Gattin, die einen liebevollen Blick von ihm wünscht, kann Orpheus die Vorwürfe seiner großen Liebe nicht länger ertragen und wendet sich ihr zu. Als er sie erblickt, stirbt sie. Orpheus wird anschließend nur noch von einem Wunsch beseelt: Eurydike in den Tod zu folgen. Als Orpheus aus dem Leben scheiden will, eilt Amor erneut herbei, entwendet ihm die Waffe und belohnt ihn für seine Liebe und Standhaftigkeit, indem er die Entschlafene noch einmal zu neuem Dasein erweckt. Ein Sieg der Liebe.
Die gelungene Darbietung dieser Oper am Samstagabend war eine musikalische und künstlerische Glanzleistung des Chores und der Solisten unter der Leitung von Volker Freibott. Auf ein Orchester mussten die Musiker gänzlich verzichten, die instrumentale Begleitung lag allein in den Händen des exzellenten Lüdinghauser Nachwuchspianisten Tobias Kreutz.
Illustriert wurde das Geschehen auf der Bühne durch zahlreiche Zeichnungen tänzerischer Szenen, die auf eine große Leinwand über dem Chor projiziert wurden. Der Bühnenbildner des Chores, Volkmar Korte, hatte sie mit großem Einfühlungsvermögen und zeichnerischer Professionalität für diese Aufführung vorbereitet.
Die musikalische Gestaltung der Chorpartie wurde von den 38 Sängerinnen und Sängern mit ausdrucksvollem und schönem Klang gemeistert. Die Partie des Orpheus gehört hinsichtlich der Länge und des Aufwandes zu den größten und somit schwersten ihrer Art. Dies lag nicht zuletzt am musikalischen Mitwirken dreier Solisten. Hella Mauritz (Alt) gelang es, die gesamte Emotionspalette von Orpheus musikalisch mit ihrer schönen Altstimme auf die Bühne zu bringen. Die passenden Antworten lieferte Beate Pieper (Sopran) als Eurydike in eindrucksvoller Art und mit strahlendem Sopran. Das furiose Finale lieferte Luisa Schulte als Amor mit einem musikalischen Galaauftritt. Ihrem Enthusiasmus war es vergönnt, der Oper und dem Publikum ein überaus versöhnliches Ende zu bereiten.
Für alle Anwesenden war es am Samstag ein Abend zum Wohlfühlen. Auch für die Gastgeber Franz-Bernhard und Annette Tenberge, die selbst im Ensemble mitsang. Einige Musikliebhaber dagegen mussten in die Röhre blicken: Weil das Konzert absolut ausverkauft war, mussten zahlreiche Gäste an der Abendkasse wieder nach Hause gehen. Doch in dieser Formation wird „Parlar Cantando“ die Oper noch drei Mal aufführen, unter anderem in Ostfriesland, in Lüdenscheid und in Nordkirchen. Für diejenigen, die keine Karte mehr ergattern konnten, ein guter Trost.
2011
Westfälische Nachrichten, 07.12.2011
Tradition fortgeführt
Zum Quempas-Singen in die Kirche an der Burg hatten der evangelische Kirchenchor und der „Chor parlar cantando“ eingeladen.
Lüdinghausen – Schon längst hat sich das Quempas-Singen in Lüdinghausen wieder etabliert. Unter der Leitung von Volker Freibott lud der „Chor parlar cantando“ zusammen mit dem Evangelischen Kirchenchor jetzt in die evangelische Kirche an der Burg ein. Ergänzt wurden die Chöre von der Gemeinde, denn erst ein sich ergänzendes und gemeinsam erklingendes Singen macht das sogenannte „Quempas“ aus.
Gleich zwei Termine wurden für den Samstagabend angesetzt; zum einen, um jedem Interessierten einen Platz in der Kirche bieten zu können, und zum anderen, um mit der früheren Terminierung auch Kinder mit ihren Familien anzusprechen, denn: „Advent in Lüdinghausen heißt: Wir singen Quempas“, wie es Pfarrer Stephan Kreutz auf den Punkt brachte.
Dafür, dass das „Konzert zum Mitsingen“ den Höhepunkt der Adventszeit darstellt, sorgten im musikalischen Bereich unter anderem Petra König-Guiran und Beate Pieper (Sopran), Hella Mauritz (Alt), Wolfgang Sauer (Tenor) sowie Ulrich Schepers an der Harfe und Tobias Kreutz am Klavier. Besonders herausgestellt wurde bei der Titelauswahl der Kontrast zwischen deutschen und spanischen Liedern aus Südamerika, die sich vor allem im Temperament grundlegend unterschieden.
Aber auch die Wortbeiträge Freibotts mit Texten von Preußler oder Rilke machten den Abend in der Kirche zu einem Genuss. Stephan Kreutz nannte es gar ein „brennendes Licht, was ihr uns angezündet habt“ und hob den Zusammenhang zwischen Quempas-Singen und dem Advent hervor: „Quempas bezieht jeden einzelnen im Raum mit ein und auch Advent heißt aktiv sein.“
2011
Westfälische Nachrichten, 10.04.2011
Harmonische Originalität: Messe wurde zum Erlebnis
Chor und Solisten (Petra König-Gurian, Sopran, Brunhilde Bohlmann, Alt, Wolfram Wende, Tenor, Plamen Hidjov, Bass, v.l.) erhielten großen Beifall.
Lüdinghausen – Schwere, aber schöne „Kost“ wartete am Freitagabend auf die zahlreichen Besucher im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen. Die „Petite Messe solennelle“ (frz. kleine feierliche Messe) von Gioachino Rossini, in einigen Elementen dem Vorbild der Beethovenschen „Missa solemnis“ ähnlich, stand auf dem Programm und war überhaupt nicht „klein“, sondern dauerte exakt 85 Minuten – eine Pause war nicht vorgesehen. Die Chorgemeinschaft „Parlar cantando“ (Lüdinghausen/Lüdenscheid) unter der Leitung von Volker Freibott war in großer Besetzung angetreten, zwölf Sänger und 17 Sängerinnen, dazu noch vier Solisten, das Ganze begleitet von Klavier und Harmonium: Bedeutendes wartete auf die Zuhörer.
Die „Petite Messe solennelle“ ist eine der üblichen, von vielen berühmten Komponisten (u.a. Beethoven und Mozart) erarbeiteten Vertonung einer Messe, so dass sich auch hier die fünf feststehenden Teile Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei finden lassen. Ungewöhnlich ist die Besetzung der Messe mit Klavier, Harmonium und für Singstimmen – sie ist der neapolitanischen Cembalo-Tradition des 18. Jahrhunderts geschuldet. Die Messe gilt neben „Stabat Mater“ als eine der wichtigsten geistlichen Kompositionen von Gioachino Rossini, der ja eher als Erneuerer der „Opera buffa“ bekannt geworden war. Alle Hochachtung, dass sich Volker Freibott an diese schwere Aufgabe herangewagt hat! Der nicht enden wollende Applaus des begeisterten Publikums zaubert ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht, das aber dennoch ausdrückt, dass er „geschafft“ nach pausenloser eindringlicher Dirigententätigkeit ist.
Die vier Solisten (Petra König-Gurian, Sopran; Brunhilde Bohlmann, Alt; Wolfram Wende, Tenor; Plamen Hidjov, Bass) traten nur an zwei Stellen (Kyrie eleison und Gloria in excelsis Deo) gemeinsam auf, sonst einmal zu dritt, zu zweit, aber meistens – im Wortsinne – als Solisten. Besonders beeindruckten dabei die Lüdenscheider Sopranistin König-Gurian und der aus Lübeck angereiste Tenor Wolfram Wende. Musikschulleiter Dr. Hans Wolfgang Schneider, der als Gast anwesend war, zeigte sich äußerst zufrieden über die Leistungen von Chor und Solisten. Besonders gefiel ihm, dass „der Chor schön leise gesungen hat“ und dass die Sopranistin „mit wenig Vibrato singen kann“, was nicht allen gelingt.
Besondere Erwähnung verdient auch der Lüdenscheider Pianist Frank Zabel, der durch sein fantastisches Spiel die expressive Kraft der Musik dieser Messe deutlich werden ließ. Dagegen muss sich Kaling Khouw am Harmonium ein bisschen „verloren“ vorgekommen sein, denn ihr Spiel hatte „nur“ Begleitfunktion und sollte das fehlende Orchester ein wenig „vortäuschen“ – nicht gerade eine Position, die geeignet ist, groß „herauszukommen“. Die Intensität des musikalischen Ausdrucks, die Progressivität und harmonische Originalität der Rossini-Messe machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis.
2010
Westfälische Nachrichten
400 Besucher stimmen mit ein
Gut 400 Besucher kamen zu den beiden Auftritten des Chors „Parlar cantando“ in der Kirche an der Burg. Und die machten reichlich Gebrauch von der Möglichkeit, kräftig mitzusingen – ganz dem Konzept des „Quempas-Singens“
Lüdinghausen – „Die ganze Kirche ist zum Schluss ein Chor“, machte Pfarrer Stephan Kreutz am Sonntag die Besucher des „Quempas-Singens“ bereits vor dem Konzert neugierig. Bevor der Chor „Parlar cantando“ jedoch anfangen konnte zu singen, mussten die Zuhörer in der „Kirche an der Burg“ auf Platzsuche gehen, denn beide Vorstellungen – sowohl am Nachmittag als auch am Abend – waren bis auf den letzten Sitz besetzt. Die 21 Chormitglieder aus Lüdinghausen und Lüdenscheid, die auf Eintritt verzichteten und stattdessen um Spenden für die neuen Kirchenfenster baten, überzeugten dann mit ihrem kurzweiligen Programm.
Dem Ungewohnten des Chorkonzerts war es wohl geschuldet, dass so viele Menschen angelockt wurden. Denn beim über 400 Jahre alten „Quempas-Singen“ sind nicht nur die Chormitglieder aktiv. Leiter Volker Freibott bewegte bei einigen Lieder auch das Publikum, Teil des Chores zu werden. Dabei übernahm er die Rolle eines Moderators. „Jetzt helfen Sie uns doch einmal!“, motivierte der Chorleiter mit Erfolg. Die lockere Art, mit der Freibott mit dem Publikum sprach, sorgte dafür, dass dieses umso begeisterter mitsang. „Damit Sie den Staub des Alltags von sich schütteln können, stehen Sie auf“, forderte er sein Publikum auf. Und tatsächlich: Anstatt sich in die Sitze zu bequemen, unterstützten die eigentlichen Zuhörer nach anfänglicher Zurückhaltung den Chor. „Das rollt langsam an, das Publikum ist zuerst reserviert“, wusste Volker Freibott aus Erfahrung. Wenn die Konzertbesucher nicht nur den Part des Zuhörens inne hätten, dann gehe man intensiver aufeinander zu.
2009
Westfälische Nachrichten
Melodienreigen zur Rose
Seppenrade – „Ich finde es schön, wenn der Ort übereinstimmt mit der Musik, die man macht“, erklärte Volker Freibott den Hintergrund des Rosen-Konzerts am Sonntagnachmittag im Rosengarten Seppenrade.Ein dreiviertel Jahr probte Freibott mit seinem Chor „parlar cantando“ an den gut 20 Stücken von Silcher, die Lasso, Händel und Monteverdi. „Ich liebe den Komponisten Monteverdi außerordentlich“, begründete Freibott die Auswahl der Komponisten. Monteverdi, der die erste Oper der Operngeschichte komponierte, steht vor allem auch für die Technik, den Rhythmus der Sprache in die Musik einzubringen. Der Name des Chores, „parlar cantando“, was soviel heißt wie „singend sprechen“, deutet bereits darauf hin, dass sich die Mitglieder dieser Technik in besonderem Maße widmen. Der seit vier Jahren bestehende Chor aus Lüdinghausern und Lüdenscheidern bekam am Sonntag Unterstützung von dem Kammerensemble des Orchesters Concert Royal aus Köln. Christine Moran und Christiane Volke sorgten auf Violinen, Julie Maas auf dem Violoncello und Yamato Hasumi auf der Theorbe, ähnlich einer Laute, für die instrumentelle Untermalung des Gesangs.Größtenteils mit kurzen Gedichten von Storm, Rilke und Kloppstock, aber auch mit verkürzten Übersetzungen aus den Kompositionen und amüsanten Einlagen führte Freibott durch das Programm. „Das nächste Duett wollten wir erst szenisch aufführen. Allerdings ist es ein so erotisches Duett, da dachten wir uns, der akustische Eindruck reicht erstmal.“ Sopranistin Petra König-Gurian und Tenor Nils Giebelhausen bewiesen im bis auf den letzten Platz gefüllten Heimathaus mit ihrer Darbietung des Duetts aus der Krönung der Poppea dann, wie Recht Freibott hatte.Auch Martine Reher, Martina Große Feldhaus und Annette Rusche-Weiß, alle aus Lüdinghausen, konnten in Soli die Stücke aus Zeiten des Barocks, der Renaissance und der Romantik in stimmiger Umgebung gekonnt präsentieren. Werke wie „Des Sommers letzte Rose“, „Flammende Rose“ und „O du schöner Rosengarten“ ließen den Blick der Konzertbesucher nach draußen schweifen, wo die Verse gleich visuelle Unterstützung erfuhren. So war das Rosen-Konzert des „parlar cantando“ ein voller Erfolg und bewies wie die vorherigen Aufführungen, zum Beispiel des King Arthur im vergangenen Jahr, dass die Spezialisierung auf historische Werke bei den zahlreichen Gästen gut ankommt.
2008
Westf. Rundschau 19.05.2008
King Arthur, Lüdenscheider Aufführung
In sagenumwobene Zeit, da „King Arthur” Britannien einte, entführte am Sonntag Henry Purcells aufwändige Semioper (Text: John Dryden), die unter Regie und musikalischer Leitung von Volker Freibott zu einem Augen- und Ohrenschmaus erster Güte gedieh. (…) Aus einem Guss war die opulente, prachtvolle Inszenierung, mit der sich das Vokalensemble „parlar cantando” Lüdenscheid-Lüdinghausen, unterstützt vom Bergstädter Meisterchor „Gut Gemischt”, ein stehend applaudierendes und begeistertes Publikum und frenetischen Jubel im gut besuchten Haus verdiente. (…) Die Masken und Kostüme, für die Volkmar Korte verantwortlich zeigte, waren eine Klasse für sich. Mit Sound- und Videoeffekten (Klaus Anderseck) spielte die Inszenierung, um wechselnde Schauplätze anzudeuten und Realität und übernatürliche Welt zu vermischen. Durch Einbeziehung des Theaterraums als Spielfläche holten die Chöre ihr Publikum mitten hinein ins faszinierende Spiel. (…) Großartige Solisten, die auch als Schauspieler glänzten, brillierten in wechselnden Rollen. (…)Duette, Terzette und kleinere Ensembleszenen meisterten die Chöre mit schönen Stimmen aus eigenen Reihen mit Bravour. Verschwenderische Klangfülle machte die opulenten Chöre, die großen Raum einnahmen, zum erquicklichen Ohrenschmaus.
Lüdenscheider Nachrichten 20.05.2008
Verstärkt hatten sich die beiden Laienchöre mit dem Tenor Nils Giebelhausen und dem Ensemble Concert Royale aus Köln, das auf historischen Instrumenten für das orchestrale Fundament sorgte. Keine Überraschung, dass die Profis solide musizierten, doch wie die fasti durchweg sehr guten „Laien“-Sänger Purcells wunderschöne Musik präsentierten. war beeindruckend. Allen voran Petra König-Gurian und Karin Zabel, die wie die meisten anderen Akteure in verschiedenen Rollen auf der Bühne standen. Und wie sie dort standen: Volkmar Korte hatte seine kreativen Zauberhände an Masken. Bühnenbild und Kostüme gelegt und dabei ein Fest für die Augen kreiert.
Lüdinghauser Aufführung, Westfälische Nachrichten 19.05.2008
Ein Fest für das Auge: Mit einer vor allem optisch fast überbordenden Inszenierung brachte Volker Freibott am Samstag Henry Purcells Barockoper „King Arthur“ auf die Aulabühne des Gymnasiums Canisianum. Krieger in martialischen Rüstungen, Zauberer und gute Geister versetzten die Zuschauer in die Welt der britischen Spätantike. (…)Die für den Barock typische Freude an irdischen Genüssen kam auch in der Oper selbst zum Ausdruck. Traten vor allem zu Beginn gleich dutzendfach spätantike Soldaten in ihren Legionärsrüstungen bedrohlich auf die Bühne und sogar vor Freibotts Orchestergraben, erhielten zu Purcells Klängen nach und nach unkriegerischere und farbenfrohere Elemente die Oberhand – Luftgeister, Nymphen und ein ganzer Chor picknickender Schäferinnen, die in ihren Kostümen aussahen, als seien sie direkt aus dem Gemälde eines französischen Impressionisten entsprungen. (…)Die Masken- und Kostümpracht der rund zweistündigen Aufführung hatten die Zuschauer Volkmar Korte zu verdanken, der darüber hinaus auch für das Bühnenbild verantwortlich zeichnete.
2007
Chorkonzert „Viecherei-ein tierisches Konzert“
Westfälische Nachrichten, Lüdinghausen 14.08.2007
Umgeben von Tierattrappen in den Fensternischen entfaltete er (Volker Freibott) mit seinem Chor und seinem verlässlichen Begleiter Frank Zabel einen einfühlsamen und kurzweiligen Abend. Unprätentiös und charmant wie er sich nun einmal gibt, moderierte Freibott in lockerer Folge eine kunstvolle Präsentation höchst unterschiedlicher Musiken mit seinem überaus wachen und exzellent artikulierenden Chor, der einfühlsam und präzise die Interpretationsdynamik seines Chefs verwirklichte. Und wie immer rekrutierten sich die Solisten aus den eigenen Reihen, die in bewährt cleverer und sensibler Manier den künstlerischen Vergleich zu professionellen Darbietungen nicht zu scheuen brauchen.
2006
Chorkonzert in der Lüdinghausen Burg
Westfälische Nachrichten, Lüdinghausen 12.06. 2006
In Freibotts reichhaltigem Programm verbargen sich die differenziertesten musikalischen Aussagen mit verschiedenen musikgeschichtlichen Stilen von der Renaissance bis heute, mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und von unterschiedlichen Ensembleformationen sowie solistischen Äußerungen vorgetragen. Da gab es neben dem Gesamtchor die Frauen- und die Männerabteilung des Chors, ein Terzett, eine Sopran- und eine Mezzosopransolistin. Die Schlussfrage von Volker Freibott ans Publikum, ob man wohl nicht gelangweilt sei, war ebenso locker burschikos wie kokett. Das Programm konnte gar nicht langweilen, weil es so kurzweilig und so herausragend gut musiziert war.
Nicht so sehr was, sondern wie Freibott völlig ungleiche Stücke präsentierte, war ganz einfach spitze. Die Spannung, in die er versetzte, bezog man weniger aus den Stücken, sondern aus der Qualität der Darbietung. Das Dirigat war zwingend und bis ins Detail hinein engagiert, seine Klanggestaltung mit einem durchschnittlichen Laienensemble durchgestylt und bis in kleinste Phrasen dynamisch und artikulatorisch ausgeformt, sein sensibles Frauenensemble sang berauschend schön, sein Männerensemble war bei aller Eingeschränktheit der stimmlichen Potenzen von einer bewundernswerten gesanglichen Disziplin.
Halver Weihnachtkonzert 2006
AA – HALVER ·04.12.2006
Werke von Heinrich Schütz standen auf dem Programm eines Adventskonzertes, das das Gesangs-Ensemble „parlar cantando“ und die Instrumentalisten des „Concert Royal Köln“ am Sonntag in der Christus-König Kirche gaben. Ein Komponist, dessen Werke fast ideal in das Konzept des Chores passen, der sich schwerpunktmäßig der erzählenden Klangrede widmet. (…) Das Ensemble „parlar cantando“ hatte unter der Gesamtleitung von Volker Freibott zahlreiche Solisten aller Stimmlagen mitgebracht, die gesangsstark die Geschichte von der Geburt Jesu, der Ankunft der Heiligen Drei Könige und der Verfolgung durch den König Herodes erzählten.
WR-Halver 04.12.2006
Im Zentrum standen das Deutsche Magnificat, die Weihnachtshistorie und das Magnificat anima mea von Heinrich Schütz. Die Sänger, die sowohl aus Lüdenscheid als auch aus Freibotts neuem Wirkungsraum Lüdinghausen kommen, schafften es, den Werken des deutschen Komponisten Glanz zu verleihen. (…) Das deutsche Magnificat, eine chorische Textwiedergabe des Lobgesangs Mariens, war in Artikulation, Spannung und Dynamik zugleich eine ergreifende Demonstration chorischer Stimmdisziplin. Begleitet wurde der Chor vom Kölner Ensemble „Concert Royal“, das sich auf die Aufführung barocker und klassischer Oratorien und Passionen auf dem enstprechenden Instrumentarium spezialisiert hat. Das Ensemble, das barocke Instrumente spielt, harmonierte perfekt mit dem Chor.
2005
Georg Friedrich Händel: Samson
Lüdinghauser Zeitung 28.02.2005
Wenn Hans-Wolfgang Schneider schon früh mit dem Plan umging, den „Samson“ zu inszenieren und mit dieser Idee seinen kongenialen Partner Volker Freibott als Stimmbildner,Choreograph und Re-gisseur infizierte, dann lag dies durchaus in der Struktur des Oratoriums begründet, die geradezu nach einer szenischen Dramatik schreit. Man ist eigentlich eher überrascht, dass das nirgendwo sonst im Land geschieht. Nun: Es gibt eben nicht überall geniale Leute und Bereitwillige, die ein solch strapaziöses Ideenwerk – neben ihrer Freizeit – umzusetzen bereit und imstande sind. Lüdinghausen in Gemeinschaft mit Lüdenscheid darf sich also etwas auf dieses so waghalsige und kraft- und Zeit raubende Experiment einbilden.
Ein Höhepunkt der chorischen Dramaturgie war ohne Zweifel die Begegnung der verfeindeten Chorgruppen in der Mitte des Raumes, wo man sich in geradezu kindlicher Torheit den Namen des verehrten Gottes entgegen-plärrt. Besser kann man den religiösen Fundamentalismus nicht ad absurdum führen.
Die Lüdinghauser Aufführung ist nicht nur für die Stadt sondern auch für das Bistum Münster im Rahmen dessen 1200jähriger Geschichte ein Glanzpunkt und ein Meilenstein bürgerlichen Kulturschaffens.
Heinrich Schütz: Weihnachtliche Musiken
Lüdinghausen Weihnachtskonzert 2005, Westfälische Nachrichten Lüdinghausen 19. Dez. 2005
Die Lüdinghauser Kultur-und Klanglandschaft hat sich um ein qualifiziertes Areal erweitert und bereichert. Mit Volker Freibotts Verschmelzung des Chorensembles Cantiamo aus Lüdenscheid und sangesfroher und -kundiger Damen und Herren aus Lüdinghausen zu einer Chorgemeinschaft mit dem Namen parlar cantando hat sich eine Neugründung ereignet, die nicht hoch genug bewertet werden kann. Zuerst einmal ist es schon ein nennenswertes Ereignis, dass sich Sänger aus zwei mehr als 80 Kilometer voneinander entfernten Städten, aus dem sauerländischen Lüdenscheid und Lüdinghausen, zu einer Chorgemeinschaft vereinigen. Wer das schafft, muss schon eine menschliche und musikantische charismatische Persönlichkeit von besonderem Rang sein.
Und dabei macht Chorleiter Volker Freibott es seinen Hörern nicht gerade leicht. Ein ganzer Abend mit Heinrich Schütz in einer mit stimmungsgeladen Liedern geschwängerten Zeit, das ist schon ein gewaltiger Happen.(…) Die strenge Satzstruktur braucht einen kundigen und interessierten Hörer, denn diese Musik hat kaum eine sich von selbst erschließende Ausstrahlung. Diese gelingt erst durch die kenntnisreiche, ambitionierte und musikantische Fähigkeit eines guten Chorpädagogen. Die Chorgruppe parlar cantando brachte die Schützsche Musik bewundernswert zum Strahlen.
2004
John Blow: Venus and Adonis
Westfälische Nachrichten Lüdinghausen 17.02.2004
Und wieder einmal bewies der stürmische Applaus am Sonntagabend, dass Volker Freibott ein glückliches Händchen hat für effektvolle Inszenierungen, angefüllt mit einer rauschenden Kostümpracht, fantastischen Masken, einer bunten Lichtregie, stilvollen tänzerischen Einlagen und neben Blows eigenen chorischen Einlagen vier englischen Madrigalen, die derart hinreißend gesungen wurden, dass das allein schon den Abend gelohnt hätte.
Ein stilvoller Kunstgriff gelang Freibott durch das Engagement des Instrumentalensembles für Alte Musik aus Köln. Die Masques wurden in der Regel von Laienschauspielern dargeboten unter Mitwirkung von Berufsmusikern. Der Einsatz des Kölner Ensembles hatte neben seiner frischen Art barocken Musizierens durch die gedämpftere Spielweise der alten Instrumente den Vorteil, dass die teilweise zurückhaltenden solistischen Passagen nicht übertönt wurden.
Volker Freibott und sein Schauspiel-Gesangs-. Tanz-und Instrumentalensemble wurden zum Schluss regelrecht gefeiert. Ein berechtigter Dank für einen mehr als ein Jahr dauernden Vorbereitungseinsatz. Die Mühe hatte sich wieder einmal gelohnt.
2001
Jacques Offenbach: Orpheus in der Unterwelt
Westfälische Nachrichten Lüdinghausen 31.12. 2001
Es gehört schon vorab Mut und eine enorme Herausforderung dazu, ein solch opulentes Meisterwerk der leichten Muse im eingeschränkten Ambiente des Kapitelsaals mit notwendigerweise kargen Mitteln aufzuführen, dazu mit einem Ensemble, das aus einem Klavier als Begleitinstrument und Schülerinnen und Schülern des Gesangs besteht. Es ist nicht nur vollends gelungen, es war ein Genuss, wenn man fairerweise davon absieht, dass Laiendarsteller-und -sänger in der Regel nur schwerlich die satte Offenbachsche Melodik ‚rüberbringen können. (…) Die äußerst präzise Führung durch Volker Freibott machte die Gesamteinstudierung mit ihren brillanten Chorpartien zu einem musikalischen und dramatischen Erlebnis; sehr eindrucksvoll der Revolutionsgesang der Götterwelt. Und da alle Darstellerinnen und Darsteller äußerst präsent waren, blieben die gesanglichen und sprachlichen Defizite letztlich ohne Gewicht.
Westfälische Rundschau Lüdenscheid
Rundherum vergnüglich war es, mit dem Ensemble „Cantiamo“ der Musikschule und seinen Gästen aus Lüdinghausen am Samstagabend im Kammermusiksaal Offenbachs Erfolgswerk zu durchstreifen. Die Götter probten den Aufstand Jupiter becircte als Fliege und der „Entgötterungs-Cancan“ mischte den Hades auf: Witzig, frech, frivol war die Inszenierung. (…) Köstlich, wie sich die Olympier „entgöttern“ ließen. Vor allem in den prächtigen Chorszenen kam die Stimmgewalt von „Cantiamo“ und seinen Gästen zum Tragen. Mit dem Finale gingen stürmische Beifallsovationen einher.